Die Illusion der „toxischen“ Beziehungen

 

Durch eine Klientin wurde meine Aufmerksamkeit auf das Thema „Toxische Beziehungen“ gelenkt. So definierte die Dame ihre eigene Partnerschaft, als sie mich um Hilfe bat, die energetischen Schnüre der schmerzenden Liebesverbindung mit ihrem Ex-Partner durchzutrennen, denn auch nach der endgültigen physischen Trennung waren bei ihr der innere Schmerz und die tiefe schwere Ohnmacht da, die einfach so nicht gehen wollten, egal wie oft und wie lange die liebe Dame meditierte.

Da es für mich sehr seltsam und ziemlich verwirrend ist, einer Liebesbeziehung, egal, wie sie sich für beide Beteiligten anfühlt, so eine destruktive Definition zu verleihen, habe ich mich ein wenig mit diesem Thema beschäftigt und war ziemlich geschockt darüber, was ich im Netz dazu entdecken durfte: „psychische Partnerschaftsgewalt“, „emotionale Misshandlung“, „Beziehung mit einem Soziopathen/Narzissten/Psychopathen“… Oft wären es gerade die erwachten, selbstbewussten, gebildeten, autarken und emphatischen Frauen, die zu Opfern von geliebten liebenden „Bösewichten“ werden…  Und in der spirituellen Szene wird es zusätzlich obendrauf gelegt, dass eine „toxische“ Liebespartnerschaft eine optimale Bühne für die dunklen Kräfte wäre,  um die gezielten energetischen Angriffe auf die Lichtarbeiter auszuüben und somit sie energetisch zu schwächen und daran zu hindern, ihre lichtvolle transformierende  Mission auf dem Planeten zu erfüllen…  

… Oh weia! Es geht hier aber richtig zu weit, meine lieben Beziehungsopfer und die reflektionsfähigen  Mitfühlenden, die für alles, was in ihrem eigenen Sein und im Leben ihrer Nächsten geschieht, eine spirituelle Erklärung parat haben. Wenn ein Erdenmensch sich tatsächlich auf so einem hohen Bewusstseinslevel befindet,  wie er es gern von sich selbst behaupten mag, dann bewegt er sich zwar mit seinem eigenen Tempo, aber IMMER in die gleiche Richtung zum Ziel der Auflösung der inneren wie äußeren Dualitätskonstrukte. Und gerade auf so einem wunderbaren Lernfeld wie eine Liebesbeziehung bergen großartigen Chancen, die eigenen Schattenaspekte zu erkennen und diese aufzulösen,  die eigenen uralten tiefsten Schmerzen zu fühlen und diese zu heilen, zu der eigenen bedingungslosen Selbstliebe zu finden und somit sich selbst aus den Verstrickungen der Dualität zu befreien. Die Aussagekraft meiner Worte stammt aus meinen tiefsten Überzeugungen, die ich in meinem aktuellen Menschensein auf der Erde durch die eigenen Erfahrungen gewonnen habe, und ist somit nicht das Produkt meiner rein theoretischen vermeintlichen Allesbesserwisserei, meine Lieben.  Meine eigene letzte auf der Erde gelebte Liebespartnerschaft verlief exakt nach dem Muster einer „toxischen“ Beziehung. Von daher kann ich es wunderbar nachvollziehen, wie sich ein „Opfer“ dabei fühlt, empfinde mich aber selbst ganz und gar nicht als Opfer dieser ziemlich verstrickten, auf der Erde ausgelebten Seelenverbindung. Ich kann es auch sehr gut verstehen, dass durch die enormen Energieverluste, die eine „Lichtkraft“ in einer „toxischen“ Beziehung erleidet, ein Verdacht bestehen kann, dass die „Dunkelkräfte“ destruktiv durch den „Täter“ wirken. Ob dieser Verdacht begründet ist, soll jeder für sich selbst wissen. Meiner eigenen inneren Wahrheit entspricht diese Annahme nicht.

Was unterscheidet eine „toxische“ Liebespartnerschaft von einer von körperlicher Gewalt beherrschten Beziehung? NICHTS! Lediglich der Bewusstseinsstand der betroffenen Frauen (es gibt sicherlich auch männliche Opfer, aber weil es meist die Frauen sind, die sich öffentlich als Opfer einer „toxischen“ Beziehung präsentieren, verbleibe ich der Einfachheit halber bei der gewöhnlicher Konstellation: „Übeltäter“ Mann – „Opfer“ Frau).  Ob die Gewalt in einer Beziehung auf einer physischer oder psychischer Ebene stattfindet, hat das „Opfer“ IMMER eine Wahl, sein kraftvolles NEIN zu geben und den gemeinsamen Lebensweg zu verlassen. Warum tut es das nicht?…  Weil die Liebe zu dem Gegenüber stärker ist als die Liebe zu sich selbst…  Weil die Angst vor dem Alleinsein  belastender ist als die durch die Gewalt erfahrenen Schmerzen… Weil die Fähigkeit der eigenen Abgrenzung fehlt… Weil der eigene Fokus auf Defizite des Gegenübers gerichtet ist, und ein zwingendes inneres Bedürfnis besteht, diese Defizite energetisch abzudecken, den Liebsten mit der eigenen Liebe zu heilen und darauf zu hoffen, dass er sich „bessert“,  und die Seelenliebe früher oder später auch im Außen ihre hohe Frequenz erreichen kann…  Es gibt mehrere Gründe, warum das „Opfer“ einer Beziehung sich für sein Opfersein entscheidet.  Und es ist für das „Opfer“ äußerst wichtig, in sich selbst nach diesen Gründen zu suchen, um die eigenen Lernaufgaben zu erkennen, die in einer schwierigen, verstrickten Partnerschaft auf seine Aufmerksamkeit geduldig warten, um gelöst zu werden. Leider kommen viele „Opfer“ gar nicht dazu und bleiben in den aus eigenen Schmerzen, Angst, Wut und Mangel  konstruierten Gefängnissen stecken, auch lange nach der Beendigung der im Außen gelebten „toxischen“ Seelenverbindung. Die „Täter“ werden dann zu Energieräubern und Dunkelarbeitern oder einfach nur als Mistkerle betitelt.  Und schon ist man wieder unwillkürlich auf einem spirituellen Abweg und entfernt sich immer mehr dem angestrebten Einheitsbewusstsein.

ALLE Liebesbeziehungen, ob irdisch gelebt oder nicht,  haben eine Gemeinsamkeit: sie basieren auf der bedingungslosen Seelenliebe. Auf der ätherischen Ebene existiert keine Trennung, und es gibt von daher keine „Täter“ und „Opfer“. Es gibt in höheren Dichten generell keine Rollen, so wie wir es in unserem menschlichen Erdendasein erfahren. Wenn man es versteht und verinnerlicht, dann ist man fähig, ALLES, was in dem eigenen menschlichen Sein im Außen geschieht, als ein ultraspannendes Spiel zu betrachten. Es ist wie ein Film, in dem man selbst eine Hauptrolle spielt und sich gleichzeitig als Zuschauer mit einer Popcorntüte in der Hand, entspannt,  in einem weichen Sessel zurücklehnen kann. Und wenn eine Episode dieses Films das eigene Selbst aus der Leichtigkeit und entspannter Haltung katapultiert, dann soll man einfach hinschauen, WARUM es so ist, und es für sich zum Positiven ändern. Die Erwartung, dass die anderen Filmhelden das für einen tun, ist eine Illusion. Die anderen sind ja lediglich da, um uns auf unsere eigenen dunklen Flecken hinzuweisen. Diese Flecken aufzulösen und zu heilen sollen wir aber selbst. Wenn wir dazu nicht bereit sind, dann ist es unsere Aufgabe, mit den eigenen Schattenseiten klarzukommen.  Unsere Mitakteure, die uns in ihrer Liebe  diese Seiten spiegeln, egal in welcher Form der Beziehung zu uns, sind in der Wahrheit unsere wunderbaren Seelenhelfer. Diese Wahrheit bleibt auch dann die Wahrheit, wenn diese uns helfenden Seelen als „Übeltäter“, „Narzissten“, „Psychopathen“  und wie halt immer man sie gern bezeichnen mag, ihre Spuren in unseren Erinnerungen hinterlassen.

Loslassen bedeutet sich energetisch zu befreien. Und diese Befreiung kann nur in Liebe durch das Verzeihen geschehen. Ich habe es auf meinem eigenen Leib erfahren dürfen, wie schwierig es ist, vor allem sich selbst zu vergeben… Die Fragen zu mir selbst wie „Wie konntest du es so weit kommen lassen?“, „Wieso hast du deine inneren Warnsignale bagattelisiert?“, „Warum kam dein NEIN so spät?“…  kreisten ununterbrochen in meinem Inneren, bis ich mich über mich selbst erheben konnte,  meine eigenen Themen anschauen durfte und alles destruktive in mir auflöste, was mir in meiner „toxischen“ Beziehung aufgezeigt wurde. Ja, es ist alles andere als einfach, die energetischen Spuren einer schwierigen irdischen Liebesverbindung endgültig aufzulösen, aber es ist nicht unmöglich!

Deine eigene Erlösung aus diversen Verstrickungen in deinem Leben ist enorm wichtig und notwendig, um deinem eigenen Seelenpfad frei und gelassen weiter folgen zu können. Auch wenn es schwierig ist, gebe nie auf! Verzeihe dir selbst und dem Anderen und mache den Weg für dich frei, den Weg zu deiner Leichtigkeit, zu deiner Freiheit, zu der Liebe zu dir selbst und zu all den Wundern, die auf diesem Weg von dir erfahren werden möchten!

Peace & Love

Elena

One thought on “Die Illusion der „toxischen“ Beziehungen

  • Yvonne

    Deine Artikel über toxische Liebes (Abhängigkeits)-Beziehungen ist sehr wahr und reif geschrieben. Auch wenn es schmerzt. Ich kann nur mich selbst ändern und meine Eigenkraft zurückholen. Toxische Beziehungen sind schmerzhafte Lern-Beziehungen. Und ja, das klare NEIN in einer Liebesbeziehung ist wichtig. Leider habe ich oft beobachtet, dass gerade Frauen „der Liebe“ zuliebe fast alles opfern. Das ist aber leider ihr Problem. Gesunde Liebe ist, wenn beide wachsen können und Humor und Lachen ihren Platz haben. Alles andere ist „Beziehungs-Kiste“ und schmerzhaft. Dann bitte besser allein. (Ich bin es mir wert.)

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